Kriminalwesen im Mittelalter

Mittelalterliches Kriminalwesen

Vorwort:

Ich bin gegen Folter und Hinrichtungen!!

 

Mich interessiert wie es wirklich gewesen sein könnte.

Da mächtig "MIST" erzählt wird. Von selbsternannten Gruselmärchenerzählern bis zu begeisterten "alles Nachquatschern".

Denkt also selber nach und glaubt nicht alles. Auch von mir nicht ;)

Sogar in Musehen wird oft die Wahrheit verzerrt. Soll ja was hermachen. Oder nur zeigen wie schrecklich es war, und so das wahre Geschehen zur unkenntlichkeit zu verdrehen.

Ich werde es nur knapp ansprechen.

Das wichtigste ist so zu denken wie die Menschen damals gedacht haben.

> Woran glaubten sie?

> Was war ihnen Wichtig?

> Wovor hatten sie Angst?

> Welche Möglichkeiten standen ihnen zur Verfügung?

Das Mittelalter ist der Übergang von der Antike in die Neuzeit. Von den Franken, Germanen, Wikingern bis zu den Kreuzrittern.

 

Frühes Mittelalter

Damals waren es die Götter die das Leben "steuerten". In Rom z.b. mussten ALLE Untertanen dem Kriegsgott Opfer darbringen damit der Feldzug gelang.

Dir Götter steuerten den menschen. Mit opfern konnte man ihn gnädig stimmen. Noch heute sagt mann: "Welcher Teufel hat dich geritten".

Der Mensch war ein Teil der Gruppe, Dorf oder Volk und nicht vorwiegend ein Einzelner. Bei den Germanen z.B. wurde nach einem Mord eine Fede gegen eine Gruppe ausgelöst, nicht gegen die Person.

Es ging um das Gleichgewicht zwischen den Göttern und der Gruppe, sowie zu den anderen Gruppen. "Wertig" waren: die Anzahl der Männer, besonders erfahrenen Kämfer, mächtige (kampferprobte) Waffen, Hofstellen und Vieh. Auch der Mut der Gruppe war entscheidend. Daher war die Fehde und Gegenfehde unausweichlich. Manchmal bis zum bitteren Ende.

Ab der Eroberung durch Karl dem Großen und dem beginn der Cristianisierung begann die möglichkeit die Wertigkeit durch Tausch von Tieren oder die Hinrichtung des "Täters" durch ein Mitglied der eigenen Gruppe zu übernehmen. Um das Töten des eigenen Verwanten zu umgehen konnte ein Henker ernannt werden. Dieser war Straffrei und durfte nicht verfolgt werden. Er war so etwas wie die Hand Gottes.

 

Der Eid zum beispiel bedeutete:

"Ich bezeuge!!! (das ich gesehen habe wie mein Nachbar......)

Wenn ich die Unwahrheit sprech sollen die Götter mich bestrafen! Dafür verbringe ich 2Tage und Nächte auf der Kreuzung wo die Götter hausen"

 

Auch das Gottesurteil beruhte auf diesem Glauben. Es war eine Säule der Rechtsfindung. Viele Menschen sind noch heute Abergläubig, damals bestimmte es das Leben.

Wer mit dem Bewustsein der Schuld zu kämpft ist mit dem Glauben damals ein RIESEN Händikep.

 

Mittelalter

Im laufe des Mittelalters wurde dem damaligen Menschen immer bewusster "der Mensch ist für seine Taten selbst Verandwortlich". Somit mussten neue Mittel zur Rechtsfindung endwickelt werden.

>ca.1220, auch erste Deutsche Städte führten die Folter ein.

>ca. 1225, der Sachsenspiegel erschien (erster deutsches Rechtsbuch)

>ca. 1250,  verbot die Kirchliche ihren Geistlichen die teilnahme an Gottesurteilen. ( dem Zweikampf) der Eid ist immer noch noch gültig

Folter war von Anfang an umstritten. Vielen war bewust das unter Schmerzen nicht nur die Wahrheit gesagt wird. Daher mußte später die aussage ohne Folter vor Gericht bestätigt werden.

Im laufe der Zeit wurde aus dem Henker der Scharfrichter. Er führte die Folter durch, volstrekte Urteile und hatte je nach Stadt und Land ettliche andere aufgaben.

Der Grundgedanke der Folter war:

Die "bösen" Geister, (später in Teufel umbenannt) waren Schmerzempfindlich. Sie verließen den "armen Sünder" der schmerzen viel besser ertrug. Somit war er frei im handeln und konnte seine Schuld gestehen. Wenn er danach Beichtete war er Sündenfrei und konnte in den Himmel. Für dieses Ziel war das Leben im Mittelalter ausgerichtet. Da er aber empfänhlich für das Böse war ist die Hinrichtung danach auch als möglichkeit in den Himmel zu kommen zu sehen.

Sprüche auf dem Richtschwerernt z.b.: "Wenn zur Tat ich schreit, ein armer Sünder in den Himmel springt"

Um zu verstehen dürfen wir nicht unsere heutigen Erfahrungen und Werte zugrundelegen. Wer weiß wie unsere Nachkommen über uns denken.

Um Übertriebenes Folter und gewaltexesse zu verhindern wurden Richtlinien / Gesetze erlassen.

1507, Bambergiena,Peinliche Halsgerichtsordnung

1532, Reichsgesetz Carolina

Es gab den Leien (Richtern und Schöffen) eine "Anleitung" und Richtlinie an die Hand. Konnte aber vom Landesfürsten geändert werden.

Die Folter war keine Strafe, sondern diente ausschließlich der Wahrheitsfindung. Im laufe der Zeit wurde sie durch Gesetzestexte reglementiert.

Die Folter muste:

> genehmigt werden. (zb. Graf, Richter)

> angemessen zur Tat sein

> Zeitdauer und Foltergeräte mussten genehmigt werde

> es durften keine bleibende schäden entsehen die nicht mehr verheilten

>  das Geständnis musste vor Gericht wiederholt werden.

> nur begrenzt wiederholbar

Zur Zulassung der Folter musste die Tat fast als sicher gelten. Das Geständnis war zur bestätigung des Ergebnisses im Zweifelsfall. Das Täterwissen sollte erfragt werden um sicher zu sein. Richter, Schöffen und ein Schreiber musten wärend der Folter anwesend sein. Es durften keine Ja / Nein Fragen gestellt werden.

 

Spätes Mittelalter

Das Umdenken wurde durch die Pest noch unterstützt, da sogar Päpste und Könige dadurch starben. Da sie als Vermittler zu Got / Götter galten.

Ach ja, die Hexenprozesse waren erst NACH dem Mittelalter. Gutzauber war gestattet, nur Schadzauber wurde geahndet. Zukunftsdeutung war auch untesagt, das stand Gott allein zu.

 

Meinungsbildung

Vieles ist Propaganda, zur Absatzsteigerung von Büchern übertrieben, um sich wichtig zu machen usw.

> ein Phantasievolles Bild aus dem 18 Jahhundert KANN die Wahrheit NICHT wiedergeben.

>zu der Zeit wurden Bilder nicht Original, sondern nach Wichtigkeigemahlt. Da wenige Lesen noch Schreiben konnten war die Symbolik SEHR wichtig. Der Richter war an Gestik und Stab zu erkenen. Andere an haltung der Finger oder Kleidung. Siehe Sachsenspiegel.

>später waren "Porographische Bilder verboten, mit ausnahme Bilder zu Hexen und Endzeitstimmund. hier konnten sich die Maler austoben.

 

Hexenverfolgung kurze angerissen,

Es gab Gegenden mit Massenhaften Hinrichtungen und andere komplett ohne Verfolgung. Und wo Fanatiker hetzen (Zivile Gerichtsbarkeit) ist endrinnen sehr schweer. Nicht nur damals, heut fliegen Brandsätze in Flüchtlinsunterkünfte wo Familien mit Kindern wohnen. ??? ist unsere Zeit besser ???

Interessant! Allemein gilt die Wasserprobe als Folter mit tödlichen Ausgang. Die Hexe wird ins Wasser gestoßen,

> ist sie Hexe schwimmt sie oben und wird verbrannt. > geht sie unter, ersäft sie..

ABSOLUTER QUATSCH !!!!

Die Wasserprobe wurde im Vorfeld durchgeführt, um zu prüfen ob ein Hexenprozess eingeleitet wird.

Schaut euch doch mall Bilder an!

> Die Frau ist nackt (damit sie kein Zaubermittel am Körper tragen kann)

> Sie ist gefesselt (um das Urteil nicht zu verfälschen)

> Der Scharfrichter, Bütel oder so hälten ein Seil (das sie verbindet)

Wenn sie ertrinkt war sie Unschuldig UND der Durchführende würde zur Rechenschaft gezogen werden!!!

Das zu dem Thema > hörensagen, Gruselbücher, Museen denen GRUSELN wichtiger ist als WAHRHEIT.

 

Wer so weit gekommen ist dem sei folgendes empfohlen >

 

Buchtip :

> "Von peinlicher Frag" Die Folter als rechtliche Beweisführung.

Alle Bände " Schriftenreihe des Mittelalterlichen Kriminalmuseums Rothenburg o.d.T.

 

Interessante Museen:

> Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber (nehmt euch einige std Zeit, sehr interessant, auf Fakten aufgebaut)

> Folterkammer Burg Stolpen bei Dresden klein aber fein.

 

 

Ihr könnt mir auf Mittelaltermärkten gen Fragen stelle. Wenn ich sie nicht beantworten kann kommen wir sicher gemeinsam der Wahrheit näher kommen.